Die häufigsten Einbrüche finden in den Wintermonaten statt. Sind Diebe möglicherweise hingegen Saisonarbeiter? Das ist zwischenzeitlich belegt und lässt sich aus der polizeilichen Kriminalstatistik ablesen. Nicht bloß nachts schlagen die Langfinger zu, das ist Faktum. Ein Teil, genauer gesagt 43,3%, der Einbrüche werden sogar am Tag begangen. Gegenwärtig sind die Diebe zu 60% aller Fälle erfolgreich.
Viele der Einbrüche werden durch die Polizei nicht aufgeklärt. Lediglich 20% aller Delikte können durch die Polizeibeamte aufgeklärt werden. Meistens nehmen die Räuber den Weg übers Fenster. Der bequemste Weg scheint dabei der Balkon oder die Terrasse zu sein. Dabei brechen die Täter am häufigsten ein.
Die häufigsten Einbrüche werden übers Fenster begangen
Diebe wollen fix Beute machen oder ungesehen wiederum verschwinden. Dauert es doch zu lange ein Fenster aufzuhebeln, lassen sie direkt wieder davon ab und suchen sich ein anderes Haus.
Blitzschnell wird das Fenster mit Hilfe eines Schraubendrehers aufgehebelt. Die Einbrecher nehmen dabei selbst oft den schnellen Weg und schlagen die Fensterscheibe ein. Das ist für einen geschulten Diebe häufig lediglich Alltag. Stehen die Fenster sogar offen oder zumal wenn diese nur gekippt sind, ist das für den Täter häufig der unmittelbarste Weg.
Wie schützt man besten seine Fenster?
Beschläge mit speziellen Pilzkopfzapfen sind der beste und einfachste Schutz gegen Einbruch. Am einfachsten schützt nun mal jene Maßnahme gegen Einbruch. Das Aufhebeln der Fenster ist schließlich in ungefähr 80 Prozent aller Wohnungseinbrüche die weit verbreitetste Einbruchsmasche.
Das Aufhebeln der Fensterbeschläge wird durch sogenannte RC Beschläge (Resistant Class) erschwert. Wenn Einbrecher bemerken, dass sie auf keinen Fall so einfach ins Haus kommen, lassen sie oft nach wenigen Versuchen von ihrem Vorhaben ab. Je mehr Pilzkopfzapfen im Fenster eingebaut sind umso besser ist der Schutz gegen Einbruch.
Einbruchschutz und deren WK-Klassen
Jene besonderen Einbruchschutz Fenster sind mitunter in der DIN EN 1627 genormt und in verschiedene WK-Klassen unterteilt. Es wird unterschieden mit was für einem Werkzeug der fiktive Täter versucht ins Haus zu gelangen und wie lange er benötigt das Fenster oder die Türe aufzubrechen.
Die Widerstandklassen wurden seinerzeit mit der Abkürzung WK definiert. Die Bezeichnungen WK-Beschläge oder WK Fenster stammen noch aus dieser Zeit. Im Zuge der Harmonisierung, also der Anpassung an die europäische Norm, wurden die WK-Klassen durch die RC-Klassen abgelöst. Die Abkürzung für Resistant Class ist RC.
Die alten WK-Klassen waren noch nicht so streng, wie die neueren RC-Klassen. Die Prüf-Einbruchwerkzeuge sind mittlerweile härter geworden.
RC/ WK-Klassen
RC 1 N: Es findet keine manuelle Prüfung, wie es bei den anderen Klassen der Fall ist, statt. Demnach wird keine Widerstandszeit gemessen, sondern es wird allein geprüft, ob das Fenster oder die Türe gegen einfaches Herausreißen oder Dagegenspringen geschützt ist.
RC 2 N: Dieses Sicherheitsfenster oder Sicherheitstüre bedarf keinem speziellen Sicherheitsglas. Eine Standardverglasung kommt hier zum Einsatz. Man geht bei einem Einbruchsversuch von einem Gelegenheitstäter aus. Die Widerstandszeit beträgt 3 min. Es wird davon ausgegangen, dass der Täter für den Einbruch eine Zange, ein Keil oder einen einfachen Schraubendreher verwendet.
RC 2: Für die Widerstandsklasse RC 2 muss eine Sicherheitsverglasung nach der DIN EN 356 gebraucht werden. Für das Einbrechen verwendet der Gelegenheitstäter Tatwerkzeuge wie Schraubendreher, Zange oder Keil. Die Widerstandszeit beträgt 3 Min. Man geht bei dieser Widerstandklasse außerdem davon aus, dass der Täter versucht das Fenster einfach aufzuhebeln.
RC 3: Die Widerstandszeit beträgt bei dieser Klasse bereits 5 Minuten. Man geht von einem gewohnt vorgehenden Täter aus, der für den Einbruch einen zweiten Schraubenzieher oder einen zusätzlichen Kuhfuß verwendet.
RC 4: 10 Min lang muss das Bauteil dem Einbruchsversuch mit Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie einer Akku-Bohrmaschine aushalten. Hierbei wird von einem erfahrenen Einbrecher ausgegangen.
RC 5: Die Widerstandsklasse muss einem Einbruchsversuch von 15 Min erdulden. Ganze 15 Min muss das Bauteil dem Einbruch erdulden. Für den Einbruch eingesetzt der Täter Trennschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 125mm, zusätzliche Elektrowerkzeuge wie z.B. Bohrmaschine, Stichsäge oder Säbelsäge.
RC 6: Bei dieser Widerstandsklasse braucht der Täter ganze 20 Minuten bis er ins Haus gelangt. Zusätzliche schwere Elektrische Geräte verwendet der versierte Täter für seinen Einsatz. Er verwendet Maschinen wie Stich- oder Säbelsäge, Bohrmaschine und Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 250mm. Die Fensterscheibe muss bei jener Widerstandsklasse eine besondere zusätzliche Klassifizierung gemäß der Din EN 256 vorweisen. Das bedeutet dass die Verglasung den direkten Angriff währen der RC 6 Prüfung passieren muss.
Die richtige Schutz gegen Einbruchverglasung
Schon ab der Widerstandsklasse RC 2 muss eine Sicherheitsverglasung verwendet werden. Handelsübliche Isolierverglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Drahtgläser sind lediglich ein Schutz gegen Verletzungen und nicht wie so oft angenommen ein Einbruchschutz.
Hier die einzelnen Vorgaben für die Sicherheitsgläser entsprechend der Din EN 356:
- Durchwurfhemmung P 2 A – P 4 A
- Durchbruchhemmung P 6 B – P 8 B
- Durchschusshemmung C 1 – C 3
- Durchschusshemmung BR 1 – BR 7 (alt DIN 52290-4)
- Durchbruchhemmung B 1 – B 3
- Durchwurfhemmung A 1 – A 3
Um die angriffhemmenden Verglasungen nutzen zu können müssen grundsätzlich auch die Rahmenbedingungen hierfür stimmen. Dies wird durch den Einsatz vieler einzelner Scheiben, die mit Polycarbonat oder durch reißfeste Folien verbunden sind, erreicht.
Verglasungen mit sprenghemmender Wirkung sind ebenso im Handel erhältlich.
Die Begriffe Lexan oder Macrolon Fenster sind hierfür weit verbreitet. Ferner gilt die Din EN 356 für Polycarbonat Vorsatzfenster. Hinweis: Nur in Verbindung mit einer stabilen Rahmenverbindung sind jene Vorsatzfenster vernünftig.