Kunststofffenster überzeugen die Mehrheit der Verbraucher durch ihre vielfältigen Formen und unterschiedliche Dekore, durch einen geringen Pflegeaufwand, hohe Robustheit und günstige Preise. Doch sie können noch mehr. Moderne Kunststofffenster lassen sich nämlich auch als Schallschutzfenster ausführen.
Wann lohnt sich der Einbau von Kunststofffenstern mit Schallschutz?
Generell kann der Einbau spezieller Schallschutzfenster sinnvoll sein, wenn man an stark befahrenen Straßen, in unmittelbarer Nähe von Schule oder Kindergarten oder in der Einflugschneise des nahe gelegenen Flughafens wohnt. In diesen Fällen dringen sehr viele und sehr laute Geräusche ins Hausinnere ein. Dieser ständige Lärm macht aber auf Dauer krank und da können Schallschutzfenster Abhilfe schaffen. Sie ermöglichen eine Schalldämmung um bis zu 50 Dezibel.
Wodurch zeichnen sich Schallschutzfenster aus?
Moderne Kunststofffenster mit Schallschutz besitzen besondere Scheiben, die den Lärm abhalten. Dabei werden die einzelnen Scheiben beim Kunststofffenster mit Schallschutz asymmetrisch aufgebaut. Sie sind demnach unterschiedlich dick. Generell gilt: Je höher die Differenz zwischen den einzelnen Scheibendicken, desto höher fällt auch der Schallschutz aus. Das heißt insgesamt, dass auch dünne Scheiben im klassischen Schallschutzfenster verarbeitet werden müssen.
In der Regel werden die dickeren Scheiben nach außen hin angebracht. Das hat einerseits statische Gründe, dient andererseits auch dem Lärmschutz. Insbesondere die Schallereignisse im tiefen Frequenzbereich werden von der dickeren Scheibe gedämmt. Um zusätzlich die Geräusche im hohen Frequenzbereich auszusperren, sind dünnere Scheiben nötig. Sie werden innen angebracht und sind etwa halb so dick wie die äußere Scheibe.
Kunststofffenster mit Schallschutz – große Scheibenzwischenräume beachten
Wer sich für ein Kunststofffenster mit effektivem Schallschutz interessiert, sollte nicht nur den asymmetrischen Scheibenaufbau und die Dicke der Einzelscheiben beachten. Auch die Scheibenzwischenräume sind entscheidend. Generell gilt:
• Scheibenzwischenraum muss so groß sein, dass sich Schwingungen von der äußeren nicht auf die innere Scheibe übertragen
• Scheibenzwischenraum darf nicht so groß sein, dass der Wärmeschutz vernachlässigt wird
Zwar sorgen größere Scheibenzwischenräume im Kunststofffenster für eine bessere Schalldämmung, verringern aber die Wärmedämmung des Fensters. Die Hersteller befüllen deshalb sehr große Scheibenzwischenräume mit transparenten Edelgasen, sehr häufig mit Argon.
Warum lassen Schallschutzfenster mitunter noch viele Geräusche durch?
Die besten Schallschutzfenster bieten keinen Schallschutz, wenn sie mit dem falschen Rahmen versehen sind oder fehlerhaft eingebaut werden. Entscheidend ist hier ein sehr dichter Rahmen, der direkt an das Mauerwerk angeschlossen wird. Vor allem die Vorschriften für den luftdichten Einbau von Fenstern sind dabei zu beachten.
Deshalb sollte der Einbau neuer Kunststofffenster mit Schallschutz stets erfahrenen Fachkräften überlassen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass man sich zwar für High-Tech-Kunststofffenster mit Schallschutz zum hohen Preis entschieden hat, dieser gewünschte Schallschutz durch den fehlerhaften Einbau aber nicht erreicht wird.
Sinnvoll ist die Beratung des Experten auch schon vor dem Kauf. In der Regel nimmt man Geräusche von außen in Bad oder Küche anders wahr als in Wohn- oder Schlafzimmer. In Bad und Küche wirken sie kaum störend, in Schlaf- und Wohnräumen dagegen kann der Lärm schnell krankmachende Ausmaße annehmen. In diesen Räumen sollten dann Kunststofffenster mit stärkerem Schallschutz eingesetzt werden.