Gerade in Altbauten sind die Fenster oft ein großes Problem, da sie undicht sind, Zugluft hereinlassen und die erwärmte Raumluft über sie entweichen kann. Wer sein Haus mit neuen Fenstern ausstatten will, der stellt sich oft die Frage, ob er auch Passivhausfenster einsetzen kann. Vieles scheint dagegen zu sprechen, so sollen Passivhausfenster zu dicht schließen und Schimmelbildung begünstigen. Doch hierbei handelt es sich um eine Mär, denn moderne Fenster schließen allesamt dicht. Zudem sind sie so gefertigt, dass sie eben nicht von innen anlaufen und so Feuchtigkeit sammeln, die Schimmel begünstigen kann.
Probleme beim nachträglichen Einbau von Passivhausfenstern lassen sich vermeiden
Wer nachträglich Passivhausfenster in sein Haus einbauen möchte, stößt oft auf ein Problem: Die modernen Fenster in den Standardgrößen passen nicht in die vorhandenen Fensterlaibungen. Die Gründe dafür sind schnell erklärt:
• Passivhausfenster sind mit Zwei- oder gar Dreifachverglasung ausgestattet
• Passivhausfenster erhalten relativ dicke Fensterrahmen, die mit Hohlkammern versehen sind
• Die Fensterrahmen sollten beim Einbau um einige Zentimeter überdämmt werden
• Auch Anbauten, wie Rollladenkästen, müssen bei der Nachrüstung berücksichtigt werden
Wenn aber ein Fachbetrieb mit dem Fenstereinbau beauftragt wird, dann lassen sich Passivhausfenster in Bestandsgebäude problemlos integrieren. Wichtig ist hier eine sorgfältige Dämmung, die dabei hilft, Wärmebrücken am Haus zu vermeiden. Diese wird vom Fachbetrieb aber stets mit ausgeführt.
Worauf muss ich beim Nachrüsten mit Passivhausfenstern achten?
Generell ist die Nachrüstung von Passivhausfenstern sinnvoll, wenn bisher Fenster mit einfacher Verglasung genutzt wurden. Durch den Einsatz der mehrfach verglasten Passivhausfenster lassen sich viele Vorteile erreichen:
1. Spezielle Schallschutzfenster können mehr Geräusche von draußen abhalten
2. Spezielle Wärmeschutzverglasung kann für geringere Wärmeverluste sorgen
3. Spezielle Einbruchsicherungen an modernen Fenstern können Dieben das Leben schwerer machen
Zu beachten sind aber auch gesetzliche Vorschriften: Wer mehr als zehn Prozent der Fensterfläche eines Gebäudes erneuert, muss laut Energieeinsparverordnung (EnEV) auf Fenster mit einem U-Wert von maximal 1,3 W/m²K setzen. Bei Passivhausfenstern ist dies gegeben, denn sie dürfen laut Gesetz nur einen U-Wert von maximal 0,8 W/m²K aufweisen.
Passivhausfenster können gefördert werden
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert zudem den Fensteraustausch. Sie schreibt dafür einen maximalen U-Wert von 0,95 W/m²K für Einzelmaßnahmen vor. Aber nicht nur die KfW bietet Förderungen, Zuschüsse und zinsgünstige Kredite an. Bei einer Fenstererneuerung mit Wärmeschutzverglasung in Waiblingen steht das Förderprogramm Klimaschutz, Wärmedämmung im Altbau zur Verfügung. Hier gibt es einen Zuschuss für Bauherren. Auch bei der Stadt Ansbach findet sich ein solcher Zuschuss, ebenso wie in Buchholz in der Nordheide oder München. In Waiblingen können neben Eigenheimbesitzern auch Eigentümergemeinschaften und Hausverwaltungen gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Gebäude vor dem 01.01.1995 gebaut worden.
Für die Erneuerung der Fenster gibt es einen Zuschuss von 30 Euro je Quadratmeter. Ferner werden die Dämmung von Fassade, Dach oder oberster Geschoss- bzw. Kellerdecke gefördert. Die maximale Förderung beträgt 2.500 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser. Mindestens werden Zuschüsse von 300 Euro gewährt.
Neben den Gemeinden und der KfW bieten auch viele Bundesländer zusätzliche Programme an. Hierbei handelt es sich meist um Förderkredite, die mit besonders günstigen Zinsen versehen sind.